Frauen*, die Musik machen, werden größtenteils immer noch in der Reihenfolge definiert: zuerst als Frau* und dann erst als Musiker*in. Popmusik ist nach wie vor männlich* dominiert, das zeigt das SR Archiv österreichischer Popularmusik, das heuer seine über zwei Jahrzehnte aufgebaute Datenbank analysiert hat.
Kicking Images – Bilderpolitiken / sexualisierte Gewalt / Interventionen
6. bis 8. Mai 2015 Aula, Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 8
Bilder von sexualisierter Gewalt sind in fast allen Medien präsent und umgeben uns alltäglich. Sie stellen einen Teil des politischen Raums dar, sodass die Frage, wie mit Bildern sexualisierter Gewalt regiert wird, höchst brisant ist. Im Rahmen der Tagung soll die Visualisierung sexualisierter Gewalt disziplinenübergreifend diskutiert werden. Unter Bezugnahme auf queer-feministische Re/Präsentationspolitiken soll explizit in die Produktion künftiger Vorstellungs/Bilder von sexualisierter Gewalt eingegriffen werden.
Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung der Abteilungen Medientheorien und Zeitbasierte Medien der Kunstuniversität Linz und Linzer queerfeministischen, frauenpolitischen und Anti-Gewalt-Einrichtungen sowie Künstler*innen und Künstler*innengruppen.
kickingimages.wordpress.com/programm
Konzept und Projektleitung: Ass.Prof. Dr. Angela Koch
Themen
Bilder von sexualisierter Gewalt sind in fast allen Medien präsent (Werbung, Spiel- und Dokumentarfilme,Foto/Reportagen, TV-Nachrichten, Info- und Aufklärungsplakate, YouTube-Clipsetc.) und umgeben uns alltäglich. Sie stellen einen Teil des politischen Raums dar, so dass dieFrage, wie mit Bildern sexualisierter Gewalt regiert wird, höchst brisant ist. Im Rahmen der geplanten Tagung soll das Problem der Visualisierung sexualisierter Gewalt disziplinenübergreifend (queer-feministische, gender und intersektionale Theorieansätze, Medien/Kunst/Kulturwissenschaft,künstlerische und filmische Praxis, Frauen- und Anti-Gewalt-Projekte) diskutiert werden.
Ziele der Tagung sind die Sensibilisierung für die Problematik der bildlichen Darstellung von sexualisierter Gewalt, die Analyse der Visualisierungen und die Entwicklung von Perspektiven einer anderen Darstellung. In begleitenden Workshops sollen alternative, gegen kulturelle Bilder zu sexualisierter Gewalt diskutiert, konzipiert und generiert sowie eine Handreichung (Broschüre oder Handbuch) zum Problemfeld der Visualisierung von sexualisierter Gewalt vorbereitet und gegebenenfalls erstellt werden.
Die Bildproduktion als Teil eines Repräsentationsregimes zu betrachten, bedeutet affirmierende und reproduzierende Effekte hinsichtlich vergeschlechtlichter, aber auch rassifizierter, eurozentrischer,stratifizierter oder heteronormativer Gewaltverhältnisse zu berücksichtigen sowie die Produktion und Konstituierung solcher Gewaltverhältnisse durch Bilder in die Analyse einzubeziehen.Die »epistemische Gewalt« (Spivak), die auf einer hegemonialen Durchsetzung von normativem Wissen und Wissenspraxen basiert, ist daher immer als Bedingung einer Bildpolitikzu verstehen.
Visualisierungen von sexualisierter Gewalt sind eingebettet in Wissen-Macht-Komplexe, indem sie Geschlechterordnungen und -hierarchien, Subjekt-Objekt-Konstellationen, Gewaltverhältnisse, Blick- und Wahrheitsregime sowohl perpetuieren als auch etablieren. Darstellungen vonsexualisierter Gewalt tragen zur Bedeutungskonstitution von sexualisierter Gewalt ebenso bei, wie sie Effekt vorgängiger Auffassungen von sexualisierter Gewalt sind; sie prägen dementsprechendkünftige Vorstellungen – und damit auch Formen der Ausübung – von sexualisierter Gewalt. Mit der Tagung Kicking Images wollen wir unter Bezugnahme auf queer-feministische Re-Präsentationspolitiken explizit in die Produktion künftiger Vorstellungsbilder von sexualisierterGewalt eingreifen.
Folgende Fragestellungen und Diskussionspunkte sind denkbar:
• Welche emanzipative oder aufklärerische Kraft besitzen Bilder?
• Welche Dimensionen hat die Gewaltförmigkeit der Bilder?
• Sichtbarkeit der Betroffenen versus Unsichtbarkeit der Täter
• Sind Gewalterfahrungen visualisierbar?
• Verschwindet die sexualisierte Gewalt im Zahlenwert von Statistiken und Diagrammen?
• Erlebt die Darstellbarkeit sexualisierter Gewalt durch die digitalen Medien einenWandel/Paradigmenwechsel?
• Inwiefern sind Bilder von sexualisierter Gewalt produktiv und tragen zur Herstellung vonSubjektivität bei?
• Bilder sexualisierter Gewalt als Spektakel oder Ware?
• Welche normierenden und normalisierenden Funktionen haben Bilder von sexualisierterGewalt?
• Möglichkeiten der Intervention, Subversion, Irritation und/oder Transformation von Bildern sexualisierter Gewalt
• Perspektivierung und Entwicklung anderer Bilder bzw. DarstellungsmöglichkeitenInteressierte
Eine Publikation ist geplant.
Weitere Informationen auf: kickingimages.wordpress.com