Interkulturalität wird als erstrebenswertes Ziel angesehen, um mit Grenzen positiv umzugehen, oder als zu kritisierender Begriff, der Grenzen zementiert. Über interkulturelle Frauenpolitik wird kaum nachgedacht. Auch feministische Standpunkte zu diesem brennenden Thema gälte es zu entwickeln. Hierzu müssen einerseits lokale Sicht- und Denkweisen ausgetauscht und ernst genommen werden und andererseits darf die "Differences within" nicht vernachlässigt werden Der Austausch verschiedener Denk- und Wissenssysteme ist gefordert, sowie eine permanente Verrückung lieb gewordener Sichtweisen.
Da nicht sehr viele Möglichkeiten des Kennenlernens gegenseitiger Ansichten und Perspektiven zu frauenspezifischen Fragestellungen gibt und auch die diversen Ausgangslagen und Hintergründe zumeist gegenseitig wenig bekannt sind, möchten wir mit DIVAS DIWAN einen Anlass schaffen, diesbezüglich miteinander - persönlich und inhaltlich - in Kontakt und ins Gespräch zu kommen.
Mit Filmen und anderen künstlerischen Produktionen zu verschiedenen frauenspezifischen Themen, aus den verschiedenen Herkunfts- oder Nachbarinnenländern der Frauen soll ein offener Dialog angeregt werden.
Hierzu findet ab April bis Jahresende regelmäßig einmal im Monat ein offener Salon -nur für Frauen* statt.
Das zwanglose und einladende Ambiente eines Salons (Cafe-Bar im Willy*Fred-Haus) ermöglicht einen niederschwelligen Zugang auch für nicht- deutsch- sprachige Frauen*. Entsprechend den Sprachen und Sprachkenntnissen der Teilnehmerinnen werden Dolmetscherinnen anwesend sein, um sprachliche Hindernisse so klein als möglich zu halten.
Die Treffen werden jeweils mit der Präsentation von Filmen oder anderen künstlerischen Produktionen aus den verschiedenen Herkunftsländern der Teilnehmerinnen* zu jeweils verschiedenen frauen*spezifischen Themen eröffnet – soweit erhältlich in Originalsprache mit Untertitel oder mit Vor-Ort-Übersetzungen.
Im Anschluss an jede Präsentation sind offene Gespräche zum jeweiligen Inhalt des Gezeigten vorgesehen. Es können in einem geschützten Rahmen Wahrnehmungen und Vorstellungen verschiedener weiblicher* Positionen und Ausgangslagen angesprochen werden und längerfristig ein transkultureller feministischer Diskurs forciert.
Die konkrete Programmierung der einzelnen Veranstaltungen wird nach und nach von den Teilnehmer*innen selbst bzw. von einen Team aus denselben vorgenommen, bzw. bilden deren Wünsche und Ideen die Basis der Film-, Buch,- Musik-, oder Ausstellungsauswahl.
FIFTITU stellt hierbei sowohl Infrastruktur, als auch eine Person, die das Projekt beratend begleitet zur Verfügung. Wichtig ist uns eine möglichst horizontale Hierarchie in der Zusammenarbeit, weswegen es für uns außer Zweifel steht, dass die Teammitglieder entsprechend den rechtlichen Möglichkeiten auch angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden müssen. Sämtliche für das Projekt mögliche Honorararbeiten (Übersetzungen, Auf-Abbau, Reinigung, Layouts,...) sollen soweit als irgendmöglich an asylsuchende Frauen, entsprechend der gesetzlichen Möglichkeiten, vergeben werden.