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getting closer  2017

getting closer  2017

The superficiality distances us from what is real, and generates suffering and violence through lack of respect, and lack of listening” (Nathalie Delay - Künstlerin)

2016 haben wir mit dem Jahresfokus Break it down versucht heteronormative Strukturen frontal anzugehen und aufzubrechen und eine Reinterpretation von Geschlecht, Sprache und Handeln zu forcieren. Break it down bezeichnet in diesem Sinn einen Prozess, der auch nach 2016 noch lange nicht als beendet bezeichnet werden kann. 2016 war jedoch sicher auch in einem globalen Kontext ein Jahr in dem vieles zusammengebrochen ist (Geopolitisch, Sozial,...)

2017 lautet unser Motto getting closer!

Wir wollen uns sowohl dem Niedergebrochenen, als auch dem immer noch Niederzubrechenden von Neuem annähern, seine Strukturen, Dynamiken und Einzelteile genauer unter die Lupe nehmen. Entgegen dem allgemeinen Trend zur Vereinfachung wollen wir genauer hinsehen, tiefer in die Komplexitäten relevanter Fragestellungen eindringen.

Getting Closer fokussiert auf die hinter diversen Kategorisierungen versteckten Interessen und Gegebenheiten, auf die verschiedenen Wirkungsweisen und strukturimmanenten Hintergründe die einer so erwachsenden Diskriminierung zugrunde liegen. (Getting Closer to go further)
Getting Closer oder näher rücken werden wir aber auch relevanten Entscheidung- und Verantwortungsträger*innen im Hinblick auf aktuelle und sich abzeichnende frauen*– und kulturpolitische Entwicklungen. Warum ist Österreich seit 2013 laut aktuellem Gleichstellungsbericht des Weltwirtschaftsforums um 32 Ränge nach hinten gerutscht? Welche Strukturen, Personen und Entscheidungen zeichnen sich dafür verantwortlich?  Hierzu wird regelmäßig von uns zu hören sein!

Getting Closer unseren Zielen scheint einmal mehr in weitere Ferne gerückt. Nichtsdestotrotz werden wir den rückschrittlichen Entwicklungen unsere Positionen und Forderungen entgegenhalten.

 

Doch nicht nur nach außen, auch nach innen wollen wir genauer hinsehen und unsere Arbeit einer Selbstüberprüfung unterziehen. Besonders in Hinblick auf das 20-jährige Bestehen von FIFTITU% im Jahr 2018 halten wir eine Analyse unserer Tätigkeiten, sowie auch der aktuellen internen Arbeits- und Personalstruktur in Hinblick auf ein zukünftiges Vorgehen für unumgänglich. Entsprechend den neuen äußeren und inneren Anforderungen (rückschreitende Gleichstellung, Verstärkung des Prekariats besonders von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, weniger Budget für Frauen* - und Kulturangelegenheiten und dadurch weniger personelle Möglichkeiten als erforderlich, etc) ist eine Restrukturierung nötig. Hierzu möchten wir uns im Rahmen einer internen Organisationsentwicklung  professionelle Hilfe von außen holen.

Getting Closer zur Materie aber auch zu den Menschen, im Besonderen zu Frauen* und im ganz Besonderen zu Vertreter*innen jener Kulturen, die aktuell in den Massenmedien und der Politik als Bedrohung stilisiert werden. Getting Closer ist auch eine Einladung an eine Öffentlichkeit.

In spezifischen Veranstaltungen, aber auch in vermehrten Aktionen im öffentlichen Raum spricht Getting Closer eine Einladung aus spezifische Belange im Zusammenschluß schlagkräftiger zu formulieren und einzufordern. Getting Closer bezeichnet in diesem Sinn auch ein solidarisches Zusammenrücken.