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Die Freiheit zu sein

Die Freiheit zu sein

Veranstaltungsreihe

von 7. Oktober bis 6. November 2003

"Pendlerinnen" von Magdalena Frey

Einen weiteren Schwerpunkt im Jahr 2003 stellte die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema "Körper" dar. Es fanden dazu von 7. Oktober bis 6. November 2003 zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Literatur, Theater und Bildende Kunst in verschiedensten Orten in OÖ statt.

Die Veranstaltungsreihe entstand aus der Idee „das Thema Körper“ in künstlerischer Form zu thematisieren.

Körperlichkeit ist zugleich Sinnlichkeit und Rationalität, das Streben nach Idealen und nach Individualismus, Normen und Ausbruch, Zwang und Freiheit. Komponenten unseres Daseins, die sich vermischen, widersprechen und ergänzen.
Widersprüchliche Anforderungen, die niemand mehr erfüllen oder überblicken kann.

Wo ist sie: die Freiheit –zu sein?

"Die Freiheit zu sein" geht dieser Frage nach, in künstlerischer Form, theoretisch, aber auch lustig, frech und provokant, wird gezeigt, dass Schönheit und Lebensqualität nicht Faktoren sind, die von einer – männlich dominierten - Industrie bestimmt werden, sondern selbstbestimmt und individuell definiert werden können.
Die Absurdität jener widersprüchlichen Anforderungen wird gezeigt, aber auch Möglichkeiten, diesen zu entfliehen. Im Vordergrund steht ein positives weibliches Körperbewusstsein jenseits von Idealvorstellungen.

Eine Kooperation von FIFTITU% - Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ mit AKKU Steyr, Frauenforum Salzkammergut, Frauengesundheitszentrum Linz, Frauentreff Rohrbach, Frieda Pohlhammer/Steyr, Kino Ebensee, KIK-Kunst im Keller Ried, Kunst und Kultur Raab, Lichtspiele Katsdorf, LILO - Linzer Lokalbahn, Literaturnetzwerk Innkreis, Local-Bühne Freistadt, Musik-Kulturclub Lembach, Moviemento/Linz, Museum Arbeitswelt/Steyr, Radio FRO, Stadtwerkstatt Linz, Verein MIRIAM/Linz.

Filmreihen/Filmabende und Vortrag "Körperideale"
(Kooperation von Moviemento, Local-Bühne Freistadt, Kino Katsdorf; Kunst und Kultur Raab, Kino Ebensee, Frauengesundheitszentrum Linz, FIFTITU%)

  • Moviemento, Linz
    7. 10. 2003
    19.00: In the mirror of Maya Deren
    anschl. Kurzfilme von Maya Deren, anschl. Buffet
    8. 10. 2003
    19.00: Gendernauts
    ca. 20.30: Vortrag: "Körperideale" von Katrin Haun (Frauengesundheitszentrum)
    9. 10. 2003
    19.00: Trading Images
    20.00: Fire
  • Local-Bühne Freistadt Frauenfilmnacht
    10. 10. 2003
    19.00: Gendernauts
    20.30: Vortrag: "Körperideale" von Katrin Haun (Frauengesundheitszentrum)
    anschl. Pause mit Buffet
    22.00: Fire
    ca. 23.45: Abschlussgetränk
  • Frauentreff Rohrbach
    15. 10., 19.00: Vortrag: "Körperideale" von Katrin Haun (Frauengesundheitszentrum)
  • Kino Katsdorf:
    16. 10., 20.15: Fire
    18./19. 10., jeweils 18.15: Ich wollte Hosen
  • Kunst und Kultur Raab
    24. 10., 20.30: Gendernauts
  • Kino Ebensee und Frauenforum Salzkammergut
    30. 10., ab 19.30:
    Film Gendernauts, anschliessend: Vortrag: "Körperideale" von Katrin Haun (Frauengesundheitszentrum)

Fotoausstellungen

  • ROMNI – Ein Focus auf eine gesellschaftliche Randgruppe
    mittels Kamera und Collagetechnik am Computer
    Magdalena Frey
    (Fotoausstellung im Rahmen von MIGRARE, --- Museum Arbeitswelt)
    Kooperation von FIFTITU%, Museum Arbeitswelt, Steyr, Frieda Pohlhammer, Steyr
    Eröffnung: 23. 10. 2003, Alte Schmiede, MAW Steyr
    mit einer Einführung von Aileen Derieg
    Ausstellungsdauer: 23. 10. bis 22. November 2003
  • Pendlerinnen
    Frauenportraits von Benützerinnen der LILO
    Fotokollagen
    Magdalena Frey
    Kooperation von LILO (Linzer Lokalbahn) und FIFTITU%
    Eröffnung: 17. 10. 2003, 18.30 Uhr Foyer LILO, anschliessend Sonderfahrt nach Alkhoven u.rt.

Lesungen
NORMA DESMOND
Marlene Streeruwitz:
5. 11. 2003, 20.00 Uhr, Linz, Stadtwerkstatt: (Kooperation von Verein MIRIAM, Radio FRO 105,0, Stadtwerkstatt, FIFTITU%) – die Lesung wird live auf Radio FRO 105,0 übertragen!
6. 11. 2003, 20.30 Uhr, Ried, KIK – Kultur im Innkreis

Workshops
Die Freiheit des (Anders)Seins
Wer wärst du, wenn du jemand anderer wärst? – Theaterworkshops für Jugendliche
Leitung: Claudia Seigmann, Schauspielerin und Regisseurin

Kulturzentrum AKKU Steyr: 24. - 26. 10. 2003, 3x4 Stunden
Anmeldung bei Veronika Almer 07252-48542 oder akku(at)servus.at
Infos auch auf http://www.akku-steyr.at

Musik-Kulturclub Lembach: 7.- 9. 11.2003, 3x4 Stunden
Anmeldung bei Bernhard Baumüller 07286-7438 oder info(at)musikclub.at oder mkc(at)utanet.at
Infos auch auf http://www.resi.at/mkc/


Körperideale/b>
Vortrag und Diskussion

KÖRPERIDEALE -
Ein Streifzug durch die Geschichte: wie haben sich Körperidealbilder entwickelt und wie haben sie sich verändert?
Was beeinflusst unsere Vorstellung von einem "idealen Körper" heute?
Und wie geht es Menschen, im speziellen Frauen, die diesem Bild nicht entsprechen?
Dicke Frauen erzählen.

Ergebnisse einer 11/2 jährigen Forschungsarbeit zum Thema "Körperideale" im Rahmen einer Diplomarbeit an der J.K. Universität Linz
Referentin: Katrin Haun
Die Studie wurde vom Frauengesundheitszentrum Linz in Auftrag gegeben.

Der Vortrag findet in Linz, Freistadt und Ebensee jeweils im Anschluss an den Film "Gendernauts" von Monika Treut statt, in Rohrbach als Einzelveranstaltung.


Pendlerinnen
Frauenportraits von Benützerinnen der LILO
Fotocollagen
Magdalena Frey

Mein Konzept stützt sich auf Frauenportraits von Benützerinnen der LILO. Bei systematischen Reisen vom frühen Morgen bis abends knüpfte ich mit Passagierinnen Kontakte, die mich ihre Anwesenheit fotografieren ließen.
Mir war vor allem wichtig, nachdem ich die Zugsituation mit der Kamera festgehalten hatte, die Frauen zusätzlich in privatem, beruflichem oder feizeitbezogenem Umfeld fotografieren zu dürfen.
In einem zweiten Arbeitsschritt stellte ich nun die Gegensätze (Zugfahrten einerseits und persönliches Umfeld andererseits) in Form von digitalen Collagen gegenüber.
So traten diese Frauen aus der Anonymität der Gruppe der Zuggäste heraus und zeigten mutig auch intimere Bereiche ihres Lebens.
Die meisten der hier portraitierten Frauen zeichneten sich durch Offenheit, Entgegenkommen und starke Persönlichkeit aus. Der Kontakt mit ihnen hat mich sehr bereichert und mir Einblick in mir sonst unzugängliche Privatsphären und Arbeitssituationen gebracht.

Magdalena Frey (2003)


ROMNI – Ein Focus auf eine gesellschaftliche Randgruppe
mittels Kamera und Collagetechnik am Computer
Magdalena Frey

Die Roma als gesellschaftliche Randgruppe Europas, welche sich bisher weitgehend den zivilisatorischen Zwängen der sogenannten westlichen Welt widersetzen konnte, haben mich immer schon interessiert. Bei einer Reise in die Slowakei lud mich der bekannte Fotograf Tibor Husar auf meine Bitte hin ein, Roma-Siedlungen zu besuchen um dort zu fotografieren.
Besondere Gastfreundschaft und Neugierde waren stets das erste, was mir bei den Begegnungen entgegengebracht wurde. Das außergewöhnliche ihrer gesellschaftlichen Strukturen war mir zum Teil schon aus diversen Büchern und Filmen bekannt. Geselligkeit, patriachale Gewaltbereitschaft und eine eigenartige Mischung aus Depression und Lebenslust waren mir ebenso aufgefallen, wie die Buntheit des erotischen Reizklimas, welches sich sowohl überall in den Stoffmustern ihrer Kleider als auch in ihren Wohnungen zeigte.
Am meisten aber faszinierte mich ihre unmittelbare Anwesenheit, die Nähe zu diesen interessanten Menschen, ihr Atem, ihre Bewegungen, ihre körperliche Präsenz, ihre exotische Vitalität.
Wiederum, wie schon in den letzten Jahren, war auch bei dieser Arbeit mein Blick auf die weibliche Existenz - auf die spezifischen Alltagszusammenhänge der Frauen im Vordergrund meines Interesses.

In meinen digitalen Bildkombinationen ist mir das Heranziehen mehrerer Bedeutungsebenen in einem Bild möglich. Die Technik der Verflechtung von Bildinhalten und Bildeigenschaften zu einem Bildkomplex ist seit einigen Jahren ein typisches Merkmal für meine Arbeit.

Magdalena Frey (2003)


Die Freiheit des (Anders)Seins
Wer wärst du, wenn du jemand anderer wärst?

In diesem Theaterworkshop geht es um deine Figuren und deine Geschichten. Hier kannst du Rollen anprobieren wie Kostüme und herausfinden, wie viel von dir in ihnen steckt. Oder: Welche neuen Seiten an dir damit zum Vorschein kommen. Wir spielen mit bekannten Figuren aus Filmen, Comics und Märchen. Mit Phantasiefiguren und clownhaften Wesen. Mit deinen DoppelgängerInnen und deinen Gegenfiguren, die alles haben, was du nicht hast – inklusive jede Menge schlechter Eigenschaften.

Die Figuren begegnen einander in einfachen Situationen. Über Improvisationen werden schließlich Dialoge und Szenen mit mehreren Figuren erarbeitet. In der Arbeit geht es darum, im Moment zu sein, Neues auszuprobieren und mit der eigenen Identität zu spielen. Im Vordergrund steht die Lust am Spiel und die Lust an der Verwandlung – deine Freiheit, anders zu sein.

Jugendliche von 12 bis 16
TeilnehmerInnen: max. 12
Gearbeitet wird an drei Tagen, den Abschluss bildet eine Präsentation vor Publikum.
Mitzubringen: bequeme Kleidung, Decken & jede Menge Lust zum-sich-ausprobieren

Leiten wird den Workshop Claudia Seigmann, die seit 1993 in der Freien Theaterszene als Schauspielerin und Regisseurin tätig ist. Sie hat eine 14-jährige Tochter und realisiert regelmäßig Theaterprojekte mit Jugendlichen und Erwachsenen.


NORMA DESMOND
Science-Fiction Parodie von Marlene Streeruwitz

Wien im Jahr 2300:
Norma Desmond wird gejagt von unsympathischen Maschinen und unsterblichen Menschen. Ihr mehrere hundert Jahre alter Geliebter Donald ist tot, Klonmündel David hat sich nach einer berauschenden Liebesnacht durch ein Verjüngungsmittel in ein Kind verwandelt. Zum ersten Mal in ihrem Leben auf sich allein gestellt gelingt Norma die Flucht nach Italien, wo sie nach zahlreichen Abenteuern einem Psychoanalytiker in die Hände fällt, der sich darauf spezialisiert hat, Computerprogrammen ihre Ängste zu nehmen. Als ihr Leben aufs Höchste bedroht ist, kann sie mit Hilfe des Gartenroboters Hugo entkommen ...

Nicht nur die Verkehrsverhältnisse auf den Straßen Wiens ähneln denen von heute, auch das Verhältnis zwischen Mann und Frau, der Traum von ewiger Jugend und der Horror einer fortgeschrittenen Gentechnik lassen verdächtig oft an unsere eigene Gegenwart denken.


Das Projekt wird gefördert von:
Bundeskanzleramt Kunstsektion
Frauenbüro der Stadt Linz
Land OÖ - Frauenbüro
Land OÖ - Kulturabteilung


Links:
KooperationspartnerInnen
www.akku-steyr.at
www.akku-steyr.at
www.akku-steyr.at
www.frauentreff-rohrbach.at
www.kino-ebensee.at
www.kik-ried.com
www.litnet.at
www.local-buehne.at/index_local.asp
www.resi.at/resi-nr/
www.moviemento.at
www.fro.at
www.stadtwerkstatt.at

Veranstaltungstyp: