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NEEDful things - Vortrag: Popkultur und ihre feministisch-queeren und antirassistischen Produktionen und Vernetzungen

NEEDful things - Vortrag: Popkultur und ihre feministisch-queeren und antirassistischen Produktionen und Vernetzungen

Ort: KAPU, Kapuzinerstr. 36, 4020 Linz
Kosten: Eintritt frei!
Anmeldeschluss:
max. TeilnehmerInnen:

ReferentIn:
Rosa Reitsamer: ist Soziologin und lebt in Wien. Ihre Interessensschwerpunkte sind Repräsentationen von Frauen in den visuellen Künsten und der Popularkultur

Mädchen und junge Frauen werden im Alltagsverständnis kaum als (pop-)kulturelle Produzentinnen wahrgenommen. Sie gelten als passive Konsumentinnen, während Burschen und (jungen) Männern die aktive Position der subkulturellen Produzenten zugeschrieben wird. Der Vortrag räumt mit diesem Vorurteil auf:
(Junge) Frauen sind seit der Entstehung von Popkultur aktiv in diese involviert. Sie bringen ihre eigene „shadow cultural economy“ (John Fiske) hervor – einerseits durch den aktiven Konsum von kulturellen Artefakten aus dem „Mainstream“, anderseits werden sie abseits des „Mainstreams“ als subkulturelle Produzentinnen aktiv.

Im Vortrag werde ich ausgewählte historische Entwicklungen feministisch-queerer und antirassistischer Popkultur beginnend mit der Organisation von Frauenmusikfestivals und der Gründung von Frauen-Punkbands in den 1970er Jahren nachzeichnen. Seit den 80er und 90er Jahren führen „HipHop Feminismus“ als feministisch-antirassistische Produktionsmöglichkeit und Riot Grrrl, Ladyfeste und andere queer-feministische Musik- und Kunstfestivals sowie Zusammenschlüsse von DJ-Frauen und Musikproduzentinnen zu weitläufigen Vernetzungen und heterogenen kulturellen Produktionen, die „hegemoniale Weiblichkeit“ herausfordern und soziale Ungleichheiten angreifen.
Anhand dieser Praxen werden die Begriffe „Popfeminismus“, „Neuer Feminismus“ und der wenig emanzipatorische Begriff „Postfeminismus“ ausgelotet und das Erodieren der Grenzen zwischen „Hoch-“ und „Populärkultur“, „Mainstream“ und „Subkultur“/ „Underground“ diskutiert.

Der letzte Teil des Vortrags widmet sich „Deja-Vu-Diskursen“ (Radford Curry) in feministischen popkulturellen Praxen von weißen Mehrheitsangehörigen, die durch die Kritik von Women of Color an einem weißen „Mittelschicht-Feminismus“ und durch postkoloniale Theorien längst der Vergangenheit angehören sollten. Vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Referenz und Aneignung Schwarzer Popkultur sowie der Entstehung eines „populären Antirassismus“ einerseits, und den rassistischen Konstruktionen von „den Anderen“ andererseits stellt sich die Frage: Welche Strategien und Praxen treiben feministisch-queere und antirassistische Popkultur und transnationale Vernetzung voran?

Keine Anmeldung erforderlich!

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