Symmetrie der Geschlechter in Kunst und Kultur
Linz, 5. August 2004
FIFTITU%, die Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in Oberösterreich, freut sich über aktuelle, positive Entwicklungen sowohl im Kulturbereich der Stadt Linz als auch auf Landesebene.
Das Kulturamt der Stadt Linz hat erstmals einen "Bericht zur Symmetrie der Geschlechter 2002" veröffentlicht.
Bereits seit Jahren fordert FIFTITU% öffentliche Berichte über die geschlechtssspezifische Verteilung von Fördergeldern und die Besetzung von Posten im Kunst- und Kulturbereich sowohl in der Stadt Linz (gemeinsam mit dem Frauenausschuss) als auch im Land OÖ.
Seit kurzem wird auf der Homepage der Stadt Linz unter dem Link www.linz.at/Kultur/kultur_28502.asp der Bericht zur Geschlechterverteilung in den Bereichen Jurybesetzungen, Kunstankäufe, PreisträgerInnen, Auftragswerke etc. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Gabriele Heidecker, Obfrau von FIFTITU%: „Wir sind überzeugt davon, dass diese Transparenz zu einem Bewusstseinsprozess und dadurch zu einer positiven Veränderung führen wird“.
FIFTITU% schlägt vor, diesen Bericht im nächsten Jahr um weitere wichtige Bereiche zu erweitern: Eine umfassendere Berichterstattung auch über ausgelagerte Kulturinstitutionen wie z.B. AEC, LIVA, etc. und die Transparenz der Geschlechterverteilung in den Einrichtungen der Stadt ist erforderlich.
„Die bisher veröffentlichen Daten „schönen“ das Ergebnis, da sie nicht vollständig sind“, erklärt die Geschäftsführerin von FIFTITU%, Herta Gurtner.
FIFTITU% fordert in Hinblick auf die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2009 schon im Entwicklungsprozess die Einbindung von Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen in allen Bereichen – dies ist eine Chance für Linz sich als die „andere“ Kulturhauptstadt zu profilieren.
Gender Budgeting in der Landesregierung OÖ
Weiters konnte durch Verhandlungen mit LandespolitikerInnen erreicht werden, dass neben den drei Bereichen Sport, Bildung und Gesundheit nun auch der Kulturbereich auf Gender Budgeting hin durchleuchtet wird. Auch in diesem Ressort wird der Geldfluss im Rahmen eines EU-Projektes nach Genderkritierien untersucht.
„Diese positiven Entwicklungen bestärken uns, dass die kontinuierliche Arbeit von FIFTITU% für eine gleichberechtigte Position von KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen in Oberösterreich wichtig ist. Erste Schritte in die richtige Richtung sind gesetzt, weitere müssen folgen“, meint Gabriele Heidecker.
Die gesammelten, umfassenden Forderungen von FIFTITU% an das Land Oberösterreich finden Sie unterfrauen.fordern.kultur.
Seit Juni 2004 gibt es zudem einen in einem bundesweiten Vernetzungstreffen erarbeiteten Forderungskatalog an die Bundesregierung.
Rückfragen: Herta Gurtner - Geschäftsführerin FIFTITU%, 0732-770353,
fiftitu(at)servus.at