Landesausstellungen: "Nicht ohne Gender Mainstreaming!"
Linz, 21. Juli 2005
FIFTITU% - die Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in Oberösterreich fordert, dass bei der Neuvergabe der OÖ. Landesausstellungen Konzepte mittels Gender Mainstreaming entwickelt werden.
Bis 27. September 05 können beim Land Oberösterreich Vorschläge für neue Landesausstellungen ab 2012 eingereicht werden. „Die bisherigen Landesausstellungen waren thematisch sehr männerlastig“, kritisiert FIFTITU%-Geschäftsführerin Herta Gurtner, „Das muss sich ändern“.
FIFTITU% schlägt darum vor, dass das Land Oberösterreich neuen ProjektbetreiberInnen der Landesausstellungen vorschreibt, die Konzepte Gender Mainstreaming zu unterziehen. Damit kann erreicht werden, dass diese Großprojekte des Landes Oberösterreich einen wichtigen Beitrag zu Gleichstellung der Geschlechter leisten. Nicht nur bei der Auswahl von Personal und KünstlerInnen sollen Frauen und Männer gleichberechtigt einbezogen werden, sondern vor allem thematisch müssen die unterschiedlichen Lebenszusammenhänge von Frauen und Männer berücksichtig werden.
Es gibt eine Geschichte der Männer und es gibt eine Geschichte der Frauen. Nur, wenn bewusst auf die Unterschiede geachtet wird, wird ein differenziertes Bild möglich“, erklärt Andrea Mayer-Edoloeyi, Vorstandsmitglied von FIFTITU%, „Gender Mainstreaming ist ein Instrument, um gleich von Beginn der Projektentwicklung an diese Unterschiede sichtbar zu machen. Damit entstehen auch neue und innovative Inhalte durch die Berücksichtigung bisher unterbeleuchteter Perspektiven“.
Auch bei den bereits fixierten Landesausstellungen (bis 2010) muss Gender-Mainstreaming berücksichtig werden, gerade bei den Projekten, die noch länger bis zu Umsetzung brauchen, ist das noch gut möglich. Herta Gurtner betont: „Gerade bei so großen und publikumswirksamen Kulturprojekten wie den Landesausstellungen ist es wichtig, Frauen und Männer gleichermaßen zu berücksichtigen.2
Landeshauptmann Dr. Pühringer ist als Kulturreferent gefordert, hier steuernd einzugreifen und mit Gender Mainstreaming künftigen ProjektbetreiberInnen ein Instrument an die Hand zu geben, das die Gleichstellung von Frauen und Männer fördert“.