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2020 gingen die OÖ Landeskulturpreise nur an Männer*

2020 gingen die OÖ Landeskulturpreise nur an Männer*

[räusper] Wieder einmal ist es passiert. Wieder einmal wurden die oberösterreichischen Landeskulturpreise ausnahmslos an Männer* verliehen.

Und weil das nicht zum ersten Mal passiert verlieren wir gerne ein paar neue / alte Worte zur Causa.

Der Landeskulturpreis in Oberösterreich hat schon eine lange Tradition. 1961 wurde er erstmalig vergeben. Dass eine weibliche* Kunstschaffende zu Ehren kam, dauerte bis 1975 (!)...

Die renommierte bildende Künstlerin Waldtraud Cooper war die erste. Es brauchte dann wieder weitere 9 Jahre bis Brigitte Schwaiger für ihr literarisches Schaffen ausgewählt wurde.

Dazwischen wurden ihre männlichen* Kollegen reihenweise auf das Podium gebeten. Es heißt nicht, dass diese, ihre Arbeit nicht gut gemacht hätten - keine Frage! Und ja, das waren noch „andere Zeiten“ in Sachen Gleichstellung und deren Institutionalisierung ABER was das Ganze wirklich tragisch macht, ist die Tatsache, dass es heute, genauer gesagt 2020 anscheinend keinen Deut besser ist und kein verantwortlicher Politiker* und auch keine Politikerin* einen Mucks darüber verliert!

Alle Kulturpreise ginge heuer ausschließlich an Männer*!

Von bisher 31 verliehenen „großen Kulturpreisen“ gingen sage und schreibe 4 (!) an Frauen*.

Bei solchen Ergebnissen ist die Frage mehr als berechtigt, wieweit die Landesregierung sich selber ernst nimmt, wenn im „Kulturleitbild OÖ“ (2009) von „Gender Ausgewogenheit (...) und diesbezügliche Defizite abzubauen.“ die Rede ist. Und weil dies offenbar nicht genug der schönen Worte ist, heißt es darin auch noch „.., dass Frauen und Männer gleichermaßen von den Gütern, Ressourcen und Chancen der Gesellschaft profitieren und daraus Nutzen ziehen können.“

FIFTITU% fordert, dass 52% der Preise an Künstlerinnen* vergeben werden müssen und bei der Auswahl der künstlerischen und kulturellen Aktivitäten Gender als ein wichtiges Kriterium berücksichtigt wird.

Und wir laden die Mitglieder der oberösterreichischen Landesregierung ein, über ihre Vergabebedingungen zu reflektieren, um die Diversität der Kunst- und Kulturlandschaft in der Preisvergabe auch zu repräsentieren. #alteweissemaenner

Mit feministischen Grüßen!
FIFTITU%

PS: Ein schwacher Trost ist, dass zu mindestens Talentförderungsprämien immer wieder auch an Frauen* vergeben werden.

Kulturpolitisch