ABSAGE der Lesung und Podiumsdiskussion
"Mutter werden. Mutter sein. Autorinnen über die ärgste Sache der Welt"
Liebe Kolleg*innen, Freund*innen und Sympathisant*innen!
Wir von FIFTITU% verstehen Sprache als Instrument, das Identitäten und Positionen prägt und als Möglichkeitsraum Rassismus sichtbar zu machen. Im Sinne unseres Verständnisses eines intersektionalen Feminismus müssen wir aber über die Sichtbarmachung hinaus auch die daran gebundenen sozialen Positionen, Privilegien, Hegemonien und Rhetoriken anerkennen, um die herrschende Normalität kritisch zu reflektieren und zu Sensibilisierung und Transformierung beizutragen. Wir verstehen Sprache auch als etwas Wandelbares, spielen selber mit Worten und Wortkonstrukten, um Diskurse in Gang zu setzen, wo wir der Meinung sind, dass diese geführt werden müssen.
Da im Buch „Mutter werden. Mutter sein. Autorinnen über die ärgste Sache der Welt“ das N-Wort ausgeschrieben vorkommt, fand unter den beteiligten Akteur*innen und FIFTITU% ein Diskurs das N-Wort betreffend statt. Sowie eine Debatte über die Frage, ob das künstlerische Werk über allem steht. Unsere Haltung von FIFTITU% ist, dass wir nicht das Recht haben, über die Verwendung und über die Macht des N-Wortes zu verfügen.
Leider haben wir es nicht geschafft, uns für diesen Abend auf eine gemeinsame Sprache zu einigen. Wir sind über unsere eigenen Rassismen gestolpert, über die Rassismen einer weißen, privilegierten Mehrheitsgesellschaft.
Wir bitten Sie deshalb um Dein / Ihr Verständnis, dass wir die Lesung kurzfristig absagen müssen, weil es uns nicht mehr möglich war, allen Akteur*innen einen Safe Space zu eröffnen, in dem Diskriminierung kategorisch ausgeschlossen werden konnte.