„vagina dentata“
Skulptur aus Gipsguss
Betty Wimmer, 2020
Die Skulptur „vagina dentata“ ist ein Werk der Linzer Künstlerin Betty Wimmer. Das filigrane Objekt resultiert aus einem in Gips gegossenen Wachsabdruck der Lippen und Zähne der Künstlerin. Der fein bearbeitete und um 90 Grad gedrehte Guss wird im letzten Schritt zu einer bezahnten Vulva, einer „vagina dentata“.
Die „vagina dentata“ (ein von Sigmund Freud geprägter Begriff) taucht in vielen Mythen und Legenden auf und entspringt der männlichen Angst vor Kastration durch eine zahnbewehrte Vagina. Hintergrund ist die Furcht vor weiblicher Sexualität und Selbstbestimmung.
Betty Wimmer wirft mit ihrem Werk einen belustigten Blick auf diese Kastrationsängste. Zudem spielt die Werkgenese – die Überleitung ihres Mundes zu einer Vagina – auf etymologische Parallelen an: Lippen/Schamlippen, „Halt die Fotze“, … Selbstbestimmtes weibliches Sprechen und Sexualität gelten als Synonyme für weibliche Ermächtigungen, die in patriarchalen Systemen unterdrückt werden.